Jede abgeschlossene Wandfläche im Ikonenzentrum stellt eine kleine Gruppe von heiligen Menschen vor, die von Gott
auserwählt, berufen wurden. Alle Heiligen zusammen bilden den gottmenschlichen Organismus und das Gerüst für eine heilige, allgemeine (katholisch) und apostolische Kirche. Kirche ist immer
Gotteserfahrung. Ohne Wirkung -teils auch unmittelbare Mitwirkung - Kann es keine Erfahrung geben. Heilige werden nicht von Menschen bestimmt, sie werden nur durch die Gnade und Liebe Gottes
berufen, nicht nur um unser kirchliches Leben -sondern das Leben an sich - mit Kraft, Haltung, Hoffnung, mit Freude und Liebe sprich Leben zu erfüllen. Eine Kirche, eine Welt, ein Leben mit nur
einem Haupt (Dreieinigkeit) einem Geist, einem Ursprung und mit einem Ziel: Aus Gott, durch Gott, mit Gott, für Gott, zu Gott! Die Heiligen sind nicht gestorben, begraben, vergessen. Die Heiligen
leben dort wie hier, auch durch die Ikonen! Gott rettete seine Menschen, Jesus Christus ist der Retter, der selbst seine Apostel (Heilige) ausge- sucht hat, um die Wahrheit in die Welt zu
tragen: Die frohe Botschaft, Jesus Christus ist auferstanden - der Tod hat nicht das letzte Wort - der Beginn eines neuen Lebens! Jesus Christus macht als "der Heilige Gottes" die
Anwesenheit auf Erden in seiner Person erfahr- bar; dadurch wird jede kultische und rituelle Heiligung überflüssig. Als die im Glauben geeinten werden die Glieder der Kirche "heilig"
genannt (vgl. 1.Kor. 1,2). Daneben gewinnt der Begriff aber (wie beim Heiligkeitsgesetz: "Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig!", Lev.19,2) eine stark ethische
Komponente (wie sie auch im heutigen Sprachgebrauch vorliegt): Die Mitglieder der Gemeinde heißen "Heilige", weil sie (bzw. insofern sie) durch ihre Lebensführung zeigen (eins sind
Geist, Wort und Tat) dass sie zu Jesus Christus ("Ebenbildlichkeit") gehören.
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