Marien-Ikonen- Gottesmutter Maria-

Von den etwa 400 verschiedenen  Portraitbildern der Gottesmutter haben nur etwa 25 gesamt-orthodoxe Bedeutung.  Die Vielzahl der "Varianten" lässt sich auf vier Grundtypen zurückführen.  Dazu kommen noch einige selten anzutreffende Sonderthemen. So sind auch viele  der Gottesmutterikonen Mischtypen, insbesondere zwischen der Wegweisenden  oder Repräsentierenden (Hodigitria) und der Mütterlichen, der sich  Erbarmenden (der Eleusa). Einige der Sonderthemen sind an alte  Brunnenheiligtümer und an Wallfahrtsorte gebunden. Andere schildern Wunder oder nehmen heidnische Motive auf. Wieder andere sind aus Marienhymnen entwickelt worden.
Die vier Grundtypen:                                               1. Die Betende 
                                                                            2. Die Repräsentierende
                                                                            3. Die Mütterliche
                                                                            4. Die Thronende
1.Die Betende (kunstgesch.:Blachernitassa = Gottesmutter des Zeichens) Maria  kann ganz- oder halbfigurig dargestellt sein oder auch in einem Medaillon  erscheinen (6.Jahrhundert).
2. Die Repräsentierende (kunstgesch.: Hodigitria  = Wegweiserin). Sie zeigt sich wie eine Herrscherin: würdig, sakral, unpersönlich, gerade ausblickend. Sie präsentiert mit überlegener Geste dem  Volk ihren Sohn. Jesus Christus ist nicht kindlich dargestellt, im Ausdruck  ernst und erwachsen (5.Jhd., Syrien)
3. Die Mütterliche (kunstgesch.: Eleusa  = die sich erbarmt). Kennzeichen dieses Typus ist es, dass Maria ihre Wange  an die ihres Kindes legt. Das Kind umarmt meist die Mutter. Dieser  Gottesmuttertypus gilt als "Fürsprecherin der Christenheit". (6.Jhd.,  koptischer Bereich, antike Muttergottheiten). Diese Darstellung ist als  Hausikone besonders beliebt.
4. Die Thronende (kunstgesch.: Platytera =  Weiter als der Himmel). Die Gottesmutter sitzt auf einem Thron und hält das  Kind vor sich auf dem Schoß.
Dieser Typus ist bereits für das 6.Jhd.  gut belegt (z.B. durch eine Elfenbeinarbeit, ein Fresko, eine enkaustische  Tafelikone).
 

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Gebet zur Segnung und Weihe einer Ikone der hochheiligen Gottesmutter:

"Herr, unser Gott, der Du Deinen von Ewigkeit her Dir gleichen Sohn, Dein Wort hast durch die hochreine ewige Jungfrau Maria Fleisch werden lassen, und der Du diese Gottesgebärerin durch seine hochreine Geburt aus ihr zur Vorsteherin, Helferin und Fürsprecherin für alle Dir Treuen gemacht hast, blicke nun auf uns herab, die wir demütig beten und diese Gottesmutter wahrhaft nennen und sie im Gebet an Dich wahrhaft anrufen, und lass durch ihre Gebete erhört werden unser Bitten und Flehen.
Schicke die Wohltat Deines Heiligen Geistes herab auf diese Ikone, die Deine Knechte ihr zu Ehren und zum Gedächtnis gemacht haben. Segne und heilige sie mit Deinem himmlischen Segen und gib ihr Kraft und Festigkeit wundertätiger Wirkung, mache sie zur Ärztin und zur Quelle der Heilung für alle, die in Krankheiten sich ihr nahen und um der Gottesmutter willen von Dir Heilung erbitten.
Lass gnädig allen, die vor dieser Ikone die hochselige Jungfrau und Mutter unseres Herrn Jesus Christus, Deines geliebten Sohnes, würdig und die Vertreterin des Christengeschlechtes im Gebet zu Dir um Hilfe, in ihren Unglücksfällen und Nöten anrufen werden, Erlösung, Vertretung und schnelle Hilfe zuteil werden, gib ihnen gnädig Befreiung von ihren Sünden und lass sie die von Dir erbetene Wohltat rasch erhalten und die von Deiner Menschenliebe erflehte Gnade erlangen und Deines Reiches teilhaftig werden, durch die Güte Deines aus ihr Fleisch gewordenen Gottes und Erlösers Jesus Christus.
Mit ihm gebührt Dir jeglicher Ruhm, Ehre und Anbetung, mit Deinem hochheiligen lebensspendenden Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen”.

Aus einem altrussischem Trbnik (Brevier)