Alexej Saweljew

1918: geboren am 26.1.1918 oder 1920 in Kiew (Ukraine)als einziger Sohn eines Großgrund- und Gutsbesitzers

1933: Der Vater wird von den Sowjets aufgespürt und ermordet

1929-1935: Besuch eines Gymnasiums in Kiew

1935-1937: Ausbildung als Maskenbildner und Fotolaborant am Theater und im Filmstudio in Kiew mit Meisterprüfung. In der Folgezeit am Theater in Kiew und Moskau tätig, wie lange ist unklar.

1937-1942: Neben seiner beruflichen Tätigkeit auch als Untergrund- und Widerstandskämpfer gegen die Kommunisten agierend auch vom Iran aus (?)‚ dann gefangen genommen, gefoltert und Gehirnwäsche

1942-1943:Entweder Flucht mit der Mutter über Österreich nach Berlin oder er wurde infolge des Hitler-Stalin-Pakts aufgrund seiner hervorragenden Kenntnissen sowie seiner Vergangenheit und Herkunft zum NS-Propaganda-Ministerium mit 14 anderen Fachleuten abkommandiert (“Persona ingrata”). Beide Versionen sind überliefert, nachweislich ist seine Mutter seit August 1942 in Berlin gemeldet.

1943-1946: Bei den Ufa- und Rex-Filmstudios als Filmlaborant und Maskenbildner tätig

1946-1948: In Bereichen Film, Maske, Photographie am Y.M.C.A.-Theater in Heidenau engagiert

1948: Übersiedlung mit der Mutter ins Ausländer-Wohnlager in Hamburg und Sprecher des Komitees der griechisch-orthodoxen Flüchtlinge

1948-1950: Besuch der Kunst- und Gewerbeschule für Staatenlose in Hamburg mit den Schwerpunkten: Altchristliche Kunst, Ikonen- und Freskenmalerei

1950: Mutter wandert in die USA aus, ihm wird die Einreise (Lungenkrankheit) verweigert. Er studiert die Ikonographie weiter, entdeckt die alte byzantische Technik, erste neue Ikonen entstehen in Anlehnung an die Nowgorder Schule

1955: Umzug nach München ohne Hab und Gut

1957: Heirat mit Frau Margarete Radewald ('Schutzfunktion'). Die wirtschaftlichen Verhältnisse zwingen ihn seine Ikonen kommerziell anzubieten, seine Frau arrangiert die Verkaufsausstellungen

1967: Umzug nach Nordhofen (Westerwald), erste Bemühungen ein Ikonenzentrum einzurichten

1976-1982: Er baut in Graach (Mosel) erstes Ikonenzentrum auf, Verkaufsausstellungen werden stark eingeschränkt, lebt vor allem von Spenden der Besucher. Räumliche Trennung von seiner Frau, wird 1988 geschieden

1983: Neues Ikonenzentrum wird in Traben-Trarbach errichtet, da vorheriges zu klein und zu feucht war

1985-1992: Aufbau des Ikonenzentrums, weitere Ikonen werden geschrieben, aber keine mehr verkauft

l992:  Gründung eines Fördervereines mit dem Ziel: Erhalt des Ikonenzentrums, Unterstützung Saweljew

1993: Notarielle Übertragung aller Ikonen an die Stadt Traben-Trarbach

1995: erleidet einen Schlaganfall, längerer Krankenhausaufenthalt

1996: erneuter Schlaganfall, Einweisung ins Krankenhaus, wo er am 1. März nach seiner tragische Krankheitsgeschichte verstorben ist
Seitdem betreut und leitet der Vorstand des Fördervereins mit einigen ehrenamtlich engagierten Mitgliedern im Auftrag und in Stellvertretung der  Stadt Traben-Trabach das Ikonenzentrum, das einmalig in Westeuropa ist, und  bewahrt  damit das geistige, handwerklich-künstlerische Lebenswerk christlich-abendländischer Kultur, das Vermächtnis des "Gottesknechtes"  Alexej Alexandrowitsch Saweljew: Sein Geschenk an uns alle.
 

Zur Person Saweljews und seines Schaffens:

Das Wirken und die Werke  des Ikonographen Alexej Saweljew im Spiegel der Presse:

-" A.S. betreibt die Ikonenmalerei mit Meisterschaft. Er ist der beste lebende Ikonenschreiber" (Kustos H.Skrobucha, Ikonenmuseum Recklinghausen)

-" Ein Mann  mit Ausstrahlung, eine "charismatische Persönlichkeit" (Fachzeitschrift " Weltkunst",1962)

-  Ikonen von selten gesehener Intensität...Harmonie und  Schönheit (München, 1964)

-  Er gilt als einer der ernsthaftesten  begnadeten Ikonenschreiber, der seine Aufgabe darin sieht, die Welt der  Ikone in ihrer ganzen Breite zu öffnen (Berliner Tagesspiegel, 1968)

-  A.S. ist der einzige Künstler im westlichen Europa, der die Technik der Ikonenmalerei in solcher Vollendung beherrscht (Kölner Rundschau, 1970)

- Die  Ausstellung (dieser Ikonen) ist künstlerisch, mal technisch, kunstgeschichtlich, ökumenisch, religiös, christlich...für alle Menschen sehenswert. (Düsseldorfer Nachrichten, 1971)

 - A.S. ist tief gläubig, tief geistig, sehr  charaktervoll und besessen eine Werkstatt für die  moderne Ikonenmalerei  aufzumachen und damit Gott und seiner Kirche zu dienen...aus dieser  Einstellung heraus, fasst er seine große Begabung als Schöpfer von Ikonen  als einen Auftrag auf, den Ihm Gott gegeben. (Prof. Karl Eller, München,  Los Angeles, 1955)

- Gedankt sei dem Stifter dieser Ikonen (St Jodokus  Ikonenaltar in Bielefeld,

-1962 von A.S. geschrieben- gemalt, einzigartig  in einer römisch-katholischen Kirche in Westeuropa) im Namen aller Generationen, die vor diesen Werken zu Andacht und Frömmigkeit angeregt  werden! (Prof. Dr. A. Fuchs, Paderborn, 1962)

 

- Die Einfachheit, die  Einzigartigkeit der Ikone, ihre große Bedeutung für die christliche Kirche, Ausdruck und lebendiges Werk Gottes vermittelt A.S. als zutiefst Betroffener in einer selten, einmaligen und daher unvergleichlichen Weise.  (Saar-Mosel-Rundschau -TV-, 1979)


 

Zum Selbstverständnis  von Alexej Saweljew:

"Ich bin ein armer, geplagter Wurm..." (Handel mit  den von ihm geschriebenen Ikonen, Verkaufsausstellungen ...unvorstellbar,  unvereinbar!)- "Gott sei mir Sünder gnädig"- "Betet für den Gottesknecht"  (Kreuzinschrift, Grabstätte in  Traben-Trarbach/Wolf) - Ich bin ein staatenloser, heimatloser  Ausländer, der mit Achtung von
den deutschen Dichtern und Denkern sprach  ("wo sind sie - wo ist sie geblieben...die deutsche Kultur...)
 - Er  verstand sich als Werk und Werkzeug Gottes:
"Ich bin ein Schubkarren, ein  alter russischer Esel, der eine kostbare Last (die Ikonen) nach Westeuropa  zurückbringt, wo sie vor der Spaltung und vor dem Aufkommen von Kunst und  Humanismus Zuhause war. Das Ikonenzentrum ist Mein Geschenk an das deutsche  Volk - Was Du tun sollst? Im Namen Jesus Christus sei ein anständiger,  würdiger Mensch - mehr nicht und auch nicht weniger!"
 

Zu Bildern von ihm und seinem Leben bitte nebenstehende Taste klicken.

"So und nun für heute genug..."
Eindrucks- und wundervolle  Kindheitserinnerungen von A.Saweljew (bitte Taste drücken)