Am Berge Horeb war dem Propheten Elias von Gott auf- getragen: "Elisäus, den Sohn Saphats, salbe zum Propheten an Deiner Statt!" Und als der Prophet heimkehrte, fand er den Genannten beim Pflügen mit zwölf Paar Ochsen. Er war also ein wohlhabender Bauersmann. Als aber Elias ihm seinen Mantel umgetan hatte, fühlte er sich von seiner Kraft erfüllt hielt ein Abschiedsmahl mit seinen Eltern und wurde Schüler des Propheten...und nach dem Tode des Elias (am Jordan) ging die ganze Gotteskraft des Meisters auf Elisäus über.
Der neue Prophet trat nun seine Berufung an als der große Wundertäter. Eine ganze Serie von Wundern schließt sich an von der Heilung, der Rettung, siegreicher Schlacht, von der Wiederererweckung eines Toten bis zur wundersamen Brot- vermehrung und...: Bei einer Belagerung durch den König Benadad von Damaskus entstand eine schreckliche Hung- ersnot. Schon wollte der König von Israel den Propheten töten lassen, weil er in ihm den Urheber der Bedrängnis sah Elisäus aber sagte bald Überfluss an Nahrung voraus. Und über Nacht flohen die Feinde, von übernatürlichem Getöse erschreckt, und ließen all ihre Vorräte zurück, die jetzt den Belagerten willkommene Beute und Rettung wurden.
So war der Prophet in seinem Wunderwirken alt geworden. Auf dem Krankenlager noch sagte er dem König Joas von Israel den Sieg über die Syrier voraus. Um das Jahr 790 starb der Gottesmann.
Das Leben des Elisäus ist nicht so großzügig wie das seines Meisters Elias. Beim Schreiber eines der letzten Bücher des Alten Testamentes, Jesus, der Sohn des Sirach, heißt es über Elisäus: "In seinem Leben bebte er vor keinem Fürsten,
und keines Menschen Macht konnte ihn übermannen. Nichts war zu schwer für seine Wunderkraft, und gestorben wirkte sein Leib noch prophetisch!" Auch im heilsgeschichtlichen Wirken tritt er hinter Elias zurück, und im Neuen Testament wird seiner wenig Erwähnung getan. Aber volkstümlich ist er geblieben, der alttestamentliche Antonius von Padua.