Heiliger Stephanus (26.Dezember), Erzmärtyrer und Archidiakon (Apg. 6 und 7). Mitglied
des Siebenerkollegiums (als erster gewählt) und von den Aposteln durch Handauflegung geweiht, das das Leitungsgremium der hellenistischen Urgemeinde in Jerusalem war. Seine entschiedene
Kritik am Tempel und am Gesetz, in der er Themen der Botschaft Jesus Christi aufgriff (Apg. 7,2-35) ist wohl ein Beispiel dafür, wie die Hellenisten predigten. Er wirkte mit
überzeugenden Predigten bekehrend. Dieser Unterschied in der Auffassung von Tempel und Gesetz zu der der Apostel hat offensichtlich zu Reibungen zwischen den beiden Gruppen geführt; die
Tatsache dass nach der Rede des Stephanus vor dem Hohen Rat "alle" zerstreut wurden, die Apostel aber in Jerusalem bleiben konnten. Der Hohe Rat verurteilt ihn wegen
Gotteslästerung zum Tode durch Steinigung. Nach dem Gesetz müssen die Verleumder die ersten Steine werfen; sie ziehen ihre Kleider aus, damit sie nicht durch Berührung verunreinigt
würden, und legen sie zu Füßen eines Jünglings , der Paulus (Saulus) hieß. Stephanus aber sieht den Himmel offen, kniet, seinen Widersachern vergebend, im Gebet nieder und stirbt den
Märtyrertod. Hier setzen die besonders gefeierten Ereignisse der Legende ein - Wiederfindung, Erhebung und Überführung der Gebeine -, die eine Veränderung des Datums zur Folge
haben...Jerusalem-Konstantinopel- Rom (425n.Chr.) Stephanus und Laurentius die Erzdiakone und Erzmärtyrer gelten als die Stadtpatrone von Rom. Sie gehören zu den im Mittelalter am
meisten verehrten Märtyrern (häufig zusammen dargestellt). Stephanus trägt als Diakon Amikt, Albe, Dalmatik, die meist die Stola verdeckt, selten auch Manipel und als Attribut Palme
und Buch. Die Steine kommen erst im frühen 13.Jhd. dazu (Bamberger Dom, Adamspforte). Spätere Darstellungen bringen hauptsächlich nur noch die Steinigung, manchmal die Predigt bzw.
Verteidi- gungsrede vor dem Hohen Rat.
|