Der heilige Nikolaus Bischof von Myra  

Zu den in Ost und West am meisten verehrten  Heiligen gehört Nikolaus, der Bischof von Myra in der Provinz Lykien (Klein- asien). Historische Nachrichten aus seinem Leben fehlen, aber er hat wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 4.Jhd. gelebt... Er starb im Jahre 342/350 in Myra.
Die Legenden haben sein Leben mit reicher Phantasie und unter Verarbeitung von Episoden, die dem Leben anderer Heiliger des gleichen Namens entnommen sind, breit ausge- sponnen.
Der Kult des Nikolaus ist seit dem 6.Jhd., sowohl in Myra, seinem Bischofssitz, wie in der Hauptstadt des Reiches, in Konstantinopel, bezeugt.
Sein zerbrochener Sarkophag wird noch heute in der wieder- hergestellten Unterkirche von Myra (heute Demre) von Wall- fahrern der östlichen Kirche verehrt.
Die 1087 von Piraten (u.a. Soldaten) entwendeten Gebeine brachte man nach Bari in Süditalien und errichtete dort eine Grabkirche in der weitere Verehrung stattfand. Wie beliebt der auch in der westlichen Kirche Abendland) sehr verehrte heilige Nikolaus ist (6.Dezember - Nikolaustag, die "braven Kinder" werden beschenkt...) geht einmal daraus hervor, dass ihm in der Ostkirche zwei Festtage geweiht sind (6.12. und 9.Mai). Zum anderen ergibt sich die Bedeutung des Heiligen aus einem russischen Sprichwort: "Sollte Gott je sterben, so werden wir den heiligen Nikolaus zum Nachfolger einsetzen." Er ist der populärste russische Heilige über den über 70 Legenden bekannt geworden sind, dabei nicht wenige erst in Russland 500 Jahre nach seinem Tod!
Außer der Gottesmutter Maria ist wohl kein Heiliger so oft auf einer Ikone dargestellt worden wie Nikolaus.
Der häufigste Typ der Darstellung des Nikolaus auf den Ikonen ist das Bild in Halbfigur  daneben  wie hier frontal-statuarisch oder als Vita-Ikone bei der der Heilige  von einem Zyklus  der Taten und Wunder seines Lebens umrahmt wird. Zumeist werden in den beiden oberen Bildecken zwei Medaillons mit Jesus Christus und Gottesmutter gemalt , die nach einer Legendenfassung das Evangelium und das Omophorion (Gewand mit Kreuzen) bei der Weihe des Heiligen zum Bischof selbst auf den Altar niedergelegt haben sollen = Symbol für Kirche. Er trägt das Bischofskleid ohne Kopf- bedeckung, hält seine rechte Hand segnend vor der Brust, in der anderen das aufgeschlagene Buch der Bücher bei dem Text:" Wer mein Jünger sein will, der nehme sein Kreuz auf und folge mir." Er ist der milde, barmherzige, gute Helfer in allen Nöten.