Heiliger Vater Johannes Erzpriester von Kronstadt
Mit weltlichem Namen hieß er Ioann Illic Sergiev und wurde am 19. Oktober 1829 in Sura, Gouvernement Archangelsk, Russland
geboren. Sein Vater, der einer alten Priesterfamilie entstammte, aus welcher seit etwa 350 Jahren Geistliche hervorgingen, diente selbst als Psalmensänger in der Kirche. 1839 - 1855 Schule und
Studium an der Geistlichen Akademie in St. Petersburg und Weihe zum Diakon und Priester. Heirat und Übernahme des Priesteramtes in Kronstadt. Seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Seelsorge und vor
allem der sozialen Fürsorge war von außerordentlicher Bedeutung. Erst allmählich wurde sein Wirken auch in der Öffentlichkeit anerkannt (ärmliches Auftreten, Verspottung). Durch immer reichlicher
fließende Spenden half man ihm, mehr und großzügigere Hilfe zu leisten. Gründung einer Bruderschaft, Bau eines Hauses (Haus der Arbeitsliebe) für Obdachlose, Werkstätten, Armenhaus für Frauen, eine
Armenschule... Sein Ruf als eines "großen Beters" beruhte vor allem auf den zahlreichen Heilungswundern, die der Kraft seines Gebetes zugeschrieben wurden. In den 80 iger Jahren war er
schon in ganz Russland als wunder- wirkender Beter bekannt. Neben seiner Wirksamkeit als Prediger, Beichtvater, Pädagoge und Liturg war es diese Gabe, die dazu führte, dass Menschen aus allen
Teilen Russlands zu kamen. In den letzten Jahren seines Lebens war er vielfach krank und litt an starken Schmerzen, die er aber bei Verrichtung des Gottesdienstes nicht verspürte, wenn er sich
vollkommen auf das Gebet konzentrierte. Er starb am 20.12.1908. Die Grabstätte des Heiligen in dem von ihm gegründeten Frauenklosters in St. Petersburg auf der Karpovka wurde zum Wallfahrtsort
zahlreicher Pilger. Die russisch-orthodoxe Kirche im Ausland hat ihn am 1.November 1964 heiliggesprochen.
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