Nach der ostkirchlichen Tradition ist die Dreifaltigkeit (Trinität) Gottes nicht darstellbar. Als Symbol der
Dreifaltigkeit wurde der geheimnisvolle Besuch der drei Engel bei Abraham und Sara im Hain Mamre (Baum) angesehen. Im Buche Genesis, Kapitel 18, Vers 1 ff. heißt es hierzu:" Der Herr erschien
ihm(Abraham) bei den Eichen von Mamre...Er sprach:...Ich hole einen Bissen Brot; labet euch und wandert nachher weiter. Da eilte Abraham in das Zelt zu Sara und sprach: Eile Dich! Nimm drei Maß
Mehl, knete es und backe Kuchen!. Er selbst lief zur Rinderherde, suchte ein zartes und schönes Jungrind und gab es dem Knechte; der eilte, es zu bereiten. " Dieser Bericht aus dem Buch Genesis
ist bei anderen Ikonen (Alttestamentarischer Art) getreulich wiedergegeben. Hier sitzen nur die drei Engel (symbolisch: Gottvater, Gottsohn, Heiliger Geist) mit Stäben als Zeichen ihrer
Wanderschaft in den Händen an einem rechteckigen Tisch, auf dem ein Trinkgefäß steht. Links ist das Haus Abrahams und Sara zu sehen und in der Mitte ein Baum, den Hain Mamre andeutend. Rechts im
Hintergrund sind stilisierte Felsen. Noch im 17. Jhd. verbot das Moskauer Kirchen-Konzil die Darstellung Gottvaters als Greis. Später finden wir in der Ikonographie, insbesondere auch Russlands,
die aus der westlichen Malerei herkommende Darstellung der Dreifaltigkeit mit Jesus Christus als jugendlichen Menschen, Gottvater als Greis mit Bart und mit dem Heiligen Geist in Gestalt einer
Taube. Grundsätzliches: Die grundlegende und spezifizierende christliche Glaubensaussage über die Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit des einen Gottes (gegenüber dem Judentum/Israel und dem Islam)
begegnet durch reflektiert noch nicht in den neutestamentlichen Texten. Diese sprechen von ihren Glaubenserfahrungen und Glaubens- urteilen, die die spätere kirchliche Glaubensdurchdringung in
jahrhundertelanger Bemühung bedacht und definiert hat. Die wesentlichste Einsicht der ersten Christen in Richtung auf die Trinität Gottes ist die Erfahrung und Bedenk- ung der besonderen, ja
einmaligen und unwiederholbaren Gottessohnschaft: Jesus Christus ist Gottes Sohn. Nur der Vater kennt den Sohn, nur der Sohn den Vater, aber er kann ihn offenbaren (Matth. 11,27 und Lk. 10,22)
Alles hat der Vater, der den Sohn liebt, ihm in die Hand gegeben (Joh.3,35 -5,20...) Vater und Sohn sind eins (Joh.10,30). Daneben findet sich eine wesentliche Verbindung zwischen dem Geist
Gottes (Geist, Heiliger Geist) und Jesus Christus. Jesus Christus ist der Träger des Heiligen Geistes (vgl. neben der Taufe: Mk.1,9-11 - Joh.1,32ff.)...Jesus Christus und der Geist traten für
uns Gläubige beim Vater ein ((Röm.8,26.34) So ist der Heilige Geist aber der andere Beistand, der uns von Jesus Christus oder/und vom Vater gesandt wird (Joh.14,16ff.;15,26;!6,7-11) Auch in
1.Petr. 1,2 stehen Gott, Jesus Christus und der Geist in einem Segenswunsch nebeneinander. Von dorther kommt es schließlich zur feierlichen Taufformel im (auf den) Namen des Vaters, des Sohnes und
des Heiligen Geistes (Mt.28,19: als Wort und Weisung des auferstandenen Herrn). Gebet und Meditation der Großtat Gottes in Jesus Christus, der uns zu Geist - erfüllten macht, ist der eigentliche
"Ort" der Einsicht in die dreifaltige Dreieinigkeit Gottes!
|