Prophet Hesekiel
 (Ezechiel)

Der babylonische König Nebukadnezar war im Jahre 597 vor den Toren Jerusalems erschienen, hatte es eingenommen und den König Joachim samt seinen Hofstaat, dazu 7000 wehrfähige Männer und alle Schmiede und Schlosser - 1000 an der Zahl -in die Gefangenschaft geführt (Babylonische Gefangenschaft). Unter diese Deportierten befand sich auch der Sohn eines Priesters Namens Buzi, der selber Priester war. Schon sein Name Ezechiel, d.h. "Stark ist Gott" sagte seine Aufgabe voraus, den Gefangenen eine Stütze im Gottvertrauen zu sein. Er war aus vornehmem Geschlecht und zur Zeit der Wegführung etwa 30 Jahre alt. Im 5.Jahr seiner Gefangenschaft, im Juli des Jahres 592, hatte er ein außer- ordentliches, eindrucksvolles, rätselhaftes Gesicht, das unsere Vorstellung umso klarer wird, je mehr Ezechiel sich bemüht, es zu beschreiben.
So schaute er die Herrlichkeit Gottes in Sturm und Licht und Feuer mitten in einem heidnischen Lande, dessen Götter so siegreich und mächtig zu sein schienen, schaute den Herrn auf dem Thron, der alle vier Enden der Welt beherrscht.
Die Reihe seiner Prophezeiungen begann er mehr mit symbolischen Handlungen als durch Worte. Sie beschäftigten
sich ganz mit dem Schicksal Israels, das ja die Verbannten nicht vergessen konnten, an dessen Untergang sie aber auch nicht glauben wollten.
Die Verbannten schenkten aber seinen Worten oftmals keinen Glauben...weitere Offenbarungen über die Unglücks- stadt (Untergang Jerusalems 586).
So schaute der große Mann die Zukunft seines Volkes und des Gottesreiches in Bildern, die, ihn, den Priester und Priestersohn, besonders ansprechen mussten.
Als vorbildlicher Seelsorger hat er unter den Gefangenen gewirkt, vor eitlen Erwartungen sie gewarnt, ihre Hoffnung auf Heimkehr wachgehalten...nur selten hob sich dabei seine Sprache zu poetischem Glanz nach Inhalt und Form.
Er hat den Verbannten den neuen geistigen Tempelbau in überdimensionaler Größe gezeigt. Was frühere Propheten gegen einen veräußerlichten Kult eiferten, hat er durch den reinen, von sittlichem Ernst getragenen Gottesdienst im neuen Haus Gottes wieder zurechtgesetzt. So sah er gleich dem Seher, auf Patmos das neue Jerusalem vom Himmel herabsteigen. Ezechiel war Zukunftsprophet bis in die messianische Zeit,  bis an das Ende aller Zeiten. Das Ende der Gefangenschaft hat er nicht erlebt..
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