Makrius der Große

Der heilige Starez Makrius der Große - (Makarius, Makarij) - geb.1788 und gest.1860 -

Der Nachfolger des Starzen Leeonid in der Wüste von Optino war Vater Makrius. Er erscheint als Vertreter eines anderen Typus des Starzentums, wie überhaupt alle Starzen aus der Schule von Optino im Laufe eines Jahr- hunderts, von 1828 bis 1929, ihre individuellen Züge trugen und immer neue Seiten des russischen orthodoxen Starzentums offenbarten. Er stammte aus der adligen Familie der Grundbesitzer Iwanow im Gouvernement von Orel. Als Jüngling (körperlich behindert, Sprachfehler, schlechte Augen) besuchte er das Ploschtschanskaja- Kloster, das auf ihn einen so starken Eindruck machte, dass er beschloss, die Welt zu  verlassen und sogleich, ohne noch einmal heimzukehren, hier zu bleiben und sich dem Dienst Gottes zu weihen (1810-1824). Das Wesen von ihm war sanftmütig und mit ästhetischem Feingefühl begabt. Er liebte die Musik; er war ein Freund der Blumen und der Natur. In der kirchlichen Literatur war er sehr bewandert und besaß eine ausgesprochen Neigung zu wissenschaftlicher Arbeit. So hatte er um sich einen Stab von Helfern für die Übersetzung asketischer Werke aus dem Griechischen für die Verbesserungen anderer Übersetzungen. Ohne Zweifel hatte er einen großen Ein- fluss auf die russische Kultur in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, denn er rief eine religiös- philosophische Bewegung hervor, die bis zu einem Grade den schon damals mächtigen Strom des Materialismus, Atheismus und Sozialismus aufhielt. Er nahm lebhaften Anteil an allen Fragen seiner Zeit und kannte sich darin aus, da er mit Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft in Berühr- ung kam. Er wollte das Volk und seine Bildung heben. Wie sein Vorgänger widmete er seine ganze freie Zeit dem Studium, dem Empfang von Besuchern aus allen gesellschaftlichen Kreisen und der Korrespondenz. Auch heilte er nicht nur wie sein Vorgänger die Seelen, sondern linderte auch körperliche Leiden durch Gebet und Salbung mit heiligem Öl und verhalf manchen zur völligen Genesung. Seine Lieblingstugend war Demut: "Gott sei gelobt" ! Zwei Jahre vor seinem Tode, 1858, erhielt der Starez das "Große Mönchsgewand". Am 7. September 1860 verstarb er im Kreise seiner Schüler mit den Worten:" Ehre sei Dir mein Gott und mein König! Mutter Gottes, hilf mir!"

Makrius der Große, Begründer des Starzentums Starzen (russ. "die Alten") . Ein einzelner Starze ist in der russ.-orth. Kirche ein älterer Mönch, der -meist auf Grund freiwilliger Unterordnung - die geistliche Erziehung jüngerer Mitbrüder leitet, aber auch von Laien als Beichtvater und Berater aufgesucht wird. Im 19.Jhd. von starkem weltlichen Einfluss geprägt.